Konzeption

Rahmenbedingungen

Träger

Die Kleinkindgruppe „Schneckenhäusle“ ist nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz eine Tageseinrichtung für Kinder unter 3 Jahren. Die Betriebsform lautet „Kinderkrippe für Kinder von 1 bis 3 Jahren“ (bzw. bis zur Kindergartenfähigkeit).

Träger ist der gemeinnützige Verein „Kleinkinder Lichtenstein e.V.“.

Öffnungszeiten

Die aktuellen Öffnungszeiten sind: Montag bis Freitag von 07:00 bis 13:00 Uhr.

Schließtage

Es gibt bis zu 30 Schließtage, incl. 2 pädagogischer Tage, im Jahr.

Anzahl der Plätze

Die eingruppige Einrichtung bietet Platz für täglich 10 Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren. Die Anmeldung erfolgt über die Gemeinde.

Kosten

Die aktuellen Betreuungskosten sind auf der Homepage des Trägervereins www.kleinkinder-lichtenstein.de sowie auf dem Anmeldeformular zu entnehmen.

Personal

Die Kinder werden von ausgebildeten Fachkräften gemäß § 7 KitaG betreut.. Das Betreuungsteam wird auf einem Plakat in den Räumlichkeiten der Kleinkindgruppe vorgestellt.

Gesetzliche Grundlagen

SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz KJHG – Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Juni 1990, BGBI. I S.1163)

Und

Gesetz über die Betreuung und Förderung von Kindern in Kindergärten, anderen Tageseinrichtungen und der Kindertagespflege (Kindertagesbetreuungsgesetz – KiTaG) vom 19. März 2009

Räumliche Ausstattung

Lage und Umfeld

Die Kleinkindgruppe befindet sich im Ortsteil Unterhausen, in der Einliegerwohnung eines Einfamilienhauses.

Räumlichkeiten

Der Kleinkindgruppe stehen verschieden Räume zur Verfügung:

  • ein Sanitärbereich mit Kleinkindtoilette und Wickeltisch
  • eine separate Mitarbeiter – Toilette
  • Flur mit Garderobenbereich
  • zwei Räume, die bedarfsorientiert gestaltet werden
  • ein Küchenraum mit Essbereich
  • Außenbereich

Pädagogische Grundsätze zur Raumgestaltung

Durch die Raumgestaltung soll es den Kindern ermöglicht werden, ohne Hilfe von Erwachsenen aktiv zu werden. Die Spielmaterialien sind so angeordnet, dass sich die Kinder selbständig „bedienen“ und zurechtfinden können.

Weniger ist mehr: das Spielmaterial wird nicht überhäuft angeboten, sondern immer wieder ausgetauscht: je nach Bedürfnis und Interesse der Kinder.

Wir legen Wert auf die Materialien, mit denen die Kinder in Berührung kommen. Vieles besteht aus Naturmaterialien bzw. ist naturbelassen. Dadurch werden Schadstoffe vermieden und die Sinne optimal angesprochen. Unterschiedliche Beschaffenheiten regen zum Tasten und Erforschen an, die Phantasie ermöglicht den Gebrauch für allerlei Spielideen.

Die Räume sind klar gegliedert mit niedrigen Regalen und geben somit Orientierung.

Die Kinder können sich frei bewegen und bei Bedarf zurückziehen.

Wir gestalten einen Ort, an dem die Kinder sich wohl und geborgen fühlen und mit Spaß und Freude den Tag erleben können. In dieser Umgebung können die Kinder „wachsen“ und selbständig werden.

Unser pädagogischer Ansatz

„Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur. Ganz egal ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur. Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu – du bist du!“

Dieser Auszug eines bekannten Liedes soll uns als Ausdruck gelten für die Sicht auf die Kinder und den Umgang miteinander.

Wir nehmen jedes Kind als einzigartig und besonders wahr. Wir gestehen ihm seine Bedürfnisse zu und geben ihm dafür Zeit und Raum, die es für seine individuelle Entwicklung benötigt.

Uns ist es wichtig, die Interessen der Kinder zu begleiten und gemeinsam mit ihnen die Welt zu erforschen. Zudem bieten wir verschiedene Möglichkeiten im Tagesablauf an, um neue Entwicklungsanreize zu schaffen.

Unsere Einrichtung bietet den Kindern einen Ort der Geborgenheit, der Gleichheit und des Sich – Angenommen – Fühlens.

„Unsere Aufgabe ist es nicht, die Kinder sich selbst zu überlassen, sondern hinzuhören, hinzuschauen, neugierig zu sein und verstehen zu lernen, ohne zu stören.“ (unbekannt)

Tagesablauf

7.30 bis 9.00 Uhr Ankommen
9.00 Uhr Hände waschen und Frühstück
Anschließend Freispiel und Wickeln
Anschließend Sing- und Spielkreis
11.00 bis 12.00 Uhr Anziehen und Frischluftphase
12.15 Uhr 1. Abholzeit
13.00 Uhr 2. Abholzeit

Dieser Rahmen soll den Kindern Orientierung und Sicherheit  im Tagesablauf geben. Jedoch bietet er dem pädagogischen Personal Freiraum, um auf die Kinder und die jeweilige Situation flexibel zu reagieren.

Die Abholzeit kann täglich neu von den Eltern gewählt werden.

Freispiel

Die Bedeutung des Freispiels ist ein wesentlicher Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Spielen ist ein Grundbedürfnis der Kinder, Ausdruck ihrer Lebensfreude und der Zugang zum Verständnis der Welt. Wir ermuntern die Kinder selbständig aktiv zu werden, d.h. die Kinder wählen Ort, Material und Partner alleine aus. Auch entscheiden die Kinder, wie lange sie ihrem Tun nachgehen wollen. Die beobachtende Erzieherin gibt, falls nötig Hilfestellung, greift Spielideen des Kindes mit auf und gibt sie als Anreiz zur möglichen, weiteren Spielvertiefung zurück.

Mögliche Erfahrungen, die die Kinder im Freispiel sammeln können:

  • Neugierde befriedigen, nachahmen
  • Soziales Miteinander erleben
  • Frustration erfahren und Erfolg erleben
  • Sprache entwickeln
  • Fein – und Grobmotorik im Umgang mit verschiedenen Materialien entwickeln
  • Kognitive Entwicklung (Was passiert, wenn?)

Bewegung

Die Bewegung ist ein wichtiger Bereich im Kleinkindalter. Kinder brauchen verschiedene Möglichkeiten, den eigenen Körper zu erproben, die verschiedenen Bewegungsformen zu entwickeln und bleibende Freude an der Bewegung zu haben. Jedes Kind möchte sich bewegen und soll ausreichend Gelegenheit haben, die Grob- und Feinmotorik auszubauen.

Wir haben verschiedene Elemente in der Einrichtung, an denen die Kinder die unterschiedlichsten Erfahrungen machen können (klettern, hüpfen, kriechen, balancieren…). Hierbei unterstützen wir das Barfußlaufen. Dadurch haben die Kinder ausreichend Gefühl und Stabilität in den Füßen und Zehen. Zudem regt es die Fußmuskulatur an, stimuliert die Fußsohle, beugt Fehlstellungen vor und fordert eine gesunde Zehenstellung.

Jeden Tag verbringen wir Zeit im Freien, wo die Kinder ihrem Bewegungsdrang nachkommen können.

Außerdem haben wir die Möglichkeit die örtliche Turnhalle zu benutzen.

Sprachentwicklung

Diese macht in den ersten Lebensjahren enorme Sprünge. Wir unterstützen dies mit verschiedensten Kommunikationsanlässen, Bilderbüchern und auch in Form der musischen Bildung: Lieder, Rhythmen, Tänze, Singspiele, Reime… fließen in den Tagesablauf mit ein.

Im Alltag werden verschiedenste Tätigkeiten von den Erzieherinnen bewusst sprachlich begleitet. Sei es im pflegerischen Bereich, z.B. beim wickeln, beim Hände waschen, oder bei Konflikten mit anderen Kindern usw… So wird den Kindern geholfen, die Welt zu verstehen, ihre  Gefühle auszudrücken und einen Weg zu finden, sich selbst zu regulieren.

Entwicklung zur Selbständigkeit

Wenn Kinder ihre eigenen Vorstellungen entwickeln, vieles selbst machen möchten und auf Entdeckungstour gehen, werden wir sie darin unterstützen. Z.B. beim selbständigen An- und Ausziehen, beim gemeinsamen Aufräumen vor dem Sing- und Spielkreis oder auch in vielen anderen Situationen möchten wir den Kindern ihre Selbständigkeit zugestehen. In angenehmer Atmosphäre mit genügend Zeit ermöglichen wir den Kindern aktiv zu werden, vielfältige Erfahrungen zu machen und unterschiedlichste Dinge selbst zu begreifen.

Die Haltung der ErzieherInnen

Die ErzieherInnen sind mit Aufmerksamkeit bei den Kindern, halten sich jedoch am Rande des Geschehens auf, ohne grundlos einzugreifen. Die Kinder können sich jederzeit Hilfe holen und Nähe suchen, werden jedoch  nicht dazu gedrängt. So werden die Kinder dazu angeregt, sich frei und selbständig eine Beschäftigung zu suchen.

Bei Konflikten zwischen den Kindern begleiten die ErzieherInnen die Situation sprachlich, geben Hilfestellung zur Lösung und gestehen den Kindern einen eigenen Handlungsspielraum zu.

Die Kleinkindgruppe soll ein geschützter Raum sein, verschiedenste Erfahrungen zu machen – ob allein oder in Kontakt mit Anderen.

In den ersten Lebensjahren geht es in der Entwicklung darum, die Beziehung zu festen Bezugspersonen zu erfahren und mit dieser Sicherheit Schritt für Schritt auf weitere Menschen/ Kinder in der Umgebung zuzugehen und in Kontakt zu treten. Durch emotionale Zuwendung vermitteln wir den Kindern ein positives Selbstbild, zeigen wie wertvoll und wichtig sie sind und machen ihnen dadurch Mut, ihren Wirkungskreis zu erweitern.

Beobachtung

Durch Beobachtungen können die ErzieherInnen die Interessen und Themen der Kinder wahrnehmen und somit gezielt unterstützen und fördern. Auch wird dadurch die individuelle Entwicklung des Kindes dokumentiert.

Beobachtungen und Dokumentationen sind Arbeitsgrundlagen für pädagogische Fachkräfte im Hinblick auf Begleitung und Unterstützung der kindlichen Entwicklung.

Eingewöhnung

Eine gute Eingewöhnung ist eine wichtige Basis für die vielen positiven Erfahrungen in einer Kleinkindbetreuung.

Die genaue Dauer der Eingewöhnungszeit kann  sehr unterschiedlich sein und hängt von der individuellen Situation ab. Manchmal geht alles sehr schnell und fließend. Ein anderes Mal kann sich die Dauer jedoch auf mehrere Wochen hinziehen und erfordert mehr Geduld.                                Das gemeinsame Ziel ist eine gute Eingewöhnung der Kinder.

Beim Aufnahmegespräch erhalten alle Familien eine ausführliche Beschreibung des Berliner Eingewöhnungsmodells, nachdem wir die Eingewöhnung handhaben.

Teamarbeit

Teamarbeit beinhaltet für uns eine kollegiale, wertschätzende Grundeinstellung den Kolleginnen gegenüber. Uns ist es wichtig, dass wir offen und tolerant zusammenarbeiten, da der Umgang untereinander auch eine Vorbildfunktion für die Kinder hat. Dadurch wird eine Atmosphäre geschaffen, in der sich jeder wohlfühlt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der offene und regelmäßige Austausch, damit jede Mitarbeiterin über alle Vorgänge informiert ist.

Im Team gibt es folgende Themen:

  • Reflexion unserer Arbeit
  • Planung der Feste, Angebote, Raumgestaltung, Neuaufnahmen,…
  • Organisatorisches
  • Kinderbesprechungen
  • Reflexion der Elterngespräche

Auch trifft sich das Mitarbeiterteam 2 mal im Jahr mit dem Vorstand, wo organisatorische Belange geklärt werden und jeder auf den aktuellen Stand gebracht wird.

Zudem gibt es jährliche Mitarbeitergespräche mit dem Vorstand.

Elternarbeit

Die pädagogische Betreuung von Kindern erfordert intensiven Kontakt mit den Eltern.

Elterngespräche

  • Bevor ihr Kind die Einrichtung besucht, gibt es ein Aufnahmegespräch. Dies dient zum ersten gegenseitigem Kennenlernen. Die Eltern bekommen einen Einblick in den Tagesablauf, die Eingewöhnungszeit und können die Räumlichkeiten besichtigen. Außerdem werden wichtige Informationen über das Kind ausgetauscht und Unterlagen mitgegeben. Dies findet außerhalb der Öffnungszeit statt.
  • Um den Geburtstag Ihres Kindes bieten wir ein Entwicklungsgespräch an. Hier werden die Interessen und Themen der Kinder besprochen und Entwicklungsfortschritte beleuchtet. Bei Bedarf können weiter Gespräche vereinbart werden.
  • Vor Eintritt in den Kindergarten gibt es noch ein abschließendes Entwicklungsgespräch.
  • Beim Bringen und Abholen der Kinder finden Tür-und Angelgespräche statt, wo wichtige Informationen kurz ausgetauscht werden können.

Bei Krankheit oder Urlaub, ist es erforderlich uns telefonisch oder persönlich Bescheid zu geben.

Zum Leben gehört es dazu, Krankheiten durchzustehen. Wenn es den Kindern nicht gut geht, haben sie das Bedürfnis nach Ruhe, ungeteilter Aufmerksamkeit, besonderer Zuwendung und Pflege. Dies können wir in der Gruppe nicht leisten. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihrem Kind die notwendige Zeit zugestehen und es zu Hause betreuen, damit es schnell wieder gesund werden kann. Wenn Unsicherheit besteht, ob die Kinder ernsthaft erkrankt sind bzw. die Kindergruppe besuchen können, nehmen Sie mit uns Kontakt auf und wir werden den richtigen Weg miteinander finden.

Erkrankt ein Kind bei uns im Haus, geben wir den Eltern sofort Bescheid. Hierfür ist es unerlässlich, dass wir über ALLE Telefonnummern (privat, Handy, geschäftlich,..) beider Elternteile verfügen, um das Kind zeitnah abholen oder wichtige Entscheidungen gemeinsam absprechen zu können.

Elternabende

2 mal im Jahr findet ein Elternabend statt, bei dem wichtige Themen, Feste und andere Aktionen besprochen und geplant werden. Bei Bedarf wird der Elternbeirat gewählt.

Des Weiteren können sich die Eltern austauschen und gegenseitig kennen lernen.

Elterninformationen

Im Garderobenbereich befinden sich Pinnwände, auf denen aktuelle und wichtige Informationen aushängen.

Auch gibt es Elternbriefe, wo wichtige Informationen mitgeteilt werden.

Auf unserer Homepage stehen auch Informationen wie z.B. Ferienplan, Mitarbeiterteam,…

Elternbeirat

Er wird einmal im Jahr gewählt und besteht aus 2 Personen. Diese Personen sehen sich als Bindeglied zwischen Eltern, Vorstand und Erzieherinnen.

Zu den Aufgaben gehört:

  • Putzplan erstellen
  • Geschenke für Erzieherinnen
  • Organisation Kleiderbörse und Kinder/Jugendaktionstag

 Feste und Feiern

Natürlich feiern wir den Geburtstag von jedem Kind in der Einrichtung. Dazu bringt das Kind in Absprache mit der Erzieherin etwas zu Essen von zu Hause mit.

Traditionelle Feste im Jahresverlauf z.B. Weihnachten, Ostern,… feiern wir mit den Kindern zusammen.

Bevor das Kind in den Kindergarten kommt, wird ein Abschlussfest gefeiert.

Bei manchen Festen sind die Eltern willkommen, dies variiert jedes Jahr.

Vereinsmitarbeit

Eine gute Zusammenarbeit und Unterstützung durch die Eltern ist wichtig für die Qualität der Betreuung!

Helfen Sie mit und tragen Sie dazu bei, dass wir eine gute Zeit miteinander erleben. Für eine gute Gestaltung und Organisation von Festen brauchen wir Sie als Eltern bzw. Familien. Man kann nicht immer genau die Grenze zwischen Kleinkindbetreuung und Vereinsarbeit erkennen. Nehmen Sie die Chance wahr, sich aktiv einzubringen und mitzugestalten. Ehrenamt bedeutet nicht nur „zusätzliche Arbeit“, sondern vielmehr zusätzliche Freude im Miteinander!